Begegnung
Eine „Begegnung“ der besonderen Art hält das Objekt von Helga Weidenmüller bereit. Unwillkürlich entlockt es dem Betrachter ein Schmunzeln. Steht doch ein mit Jackett, Hemd und Hose bekleideter Hase in einer nachdenklichen Pose die Pfoten hinter dem Rücken verschränkt vor seinem auf einem Sockel platzierten „Hasenschädel“. Auch dieser wiederum ist eine sehr ironische Täuschung. Denn zur Verdeutlichung des eigenwilligen „Memento mori“ sind die langen Ohren ebenfalls in Knochengestalt dargestellt.
Man kommt nicht umhin das berühmte
Bild des verzweifelten Hamlet vor dem innern Augen aufsteigen zu sehen, der die
existentielle Frage „Sein oder nicht sein?“ in den Raum stellt.
Gerade die Diskrepanz zwischen der
plüschigen Darstellung des Häschens und der damit aufgeworfenen Sinnfrage
bewirkt einen Moment der Irritation. In der Kunst ist alles möglich, alles ist
erlaubt. Bei aller Absurdität in der Darstellung bleibt doch immer auch ein
Augenblick des Hinterfragens zurück. Ein - was wäre wenn…?
© Dr. Husmeier-Schirlitz, 2011